Ernst Löschner
Ernst Löschner (geboren am 20. Mai 1943 in Schwarzach/Salzburg, Dr. jur.), ist ein ehemaliger Bankdirektor, der seit 2007 in der Sozial- und Flüchtlingshilfe aktiv ist. Die ersten 13 Jahre seines Lebens verbrachte er in Zell am See, später in Salzburg. Nach Abschluss seiner Studien in Wien verbrachte er 7 Jahre in den USA, zuerst mit einem Harvard-Stipendium in Boston, danach beruflich in Washington, D.C. Seit 1976 lebt Löschner mit seiner Familie in Wien, wo er bis 2010 in leitender Funktion für verschiedene Bankhäuser tätig war. 2007 gründet Ernst Löschner die APC-Friedensinitiative, etabliert die APC-Friedenswanderung und den Krimmler Friedensdialog als jährlich stattfindenden Event. Gemeinsam mit Hans Nerbl entwickelt Löschner den „Nationalpark-APC-Friedensweg“ (2013). Im selben Jahr initiiert er (mit Michael Kerbler) für die von 15 Organisationen getragene Petition an die österreichische Bundesregierung und das Parlament „Gegen Unmenschlichkeit. Für eine menschliche Flüchtlingspolitik“. Die Petition wurde von über 30.000 Menschen online unterzeichnet und von 300 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit persönlichen Zitaten unterstützt. Neben der laufenden Finanzierung von Einzelinitiativen zur Flüchtlingshilfe und Integration konzipiert Ernst Löschner (gemeinsam mit Hans Nerbl) „Musik verbindet“ mit 30 Veranstaltungen in Salzburg und das Projekt „ZU HAUSE – Kautionsgarantien für Flüchtlinge“ mit Norbert Wallner (2016). Letzteres wurde 2018 mit der Sozialmarie ausgezeichnet. 2017 widmet sich Löschner der Errichtung des Hains der Flucht und der Entwicklung der Sozial-Innovation „Wir Geben – Sachspenden für Arbeitsplätze“; die Plattform geht 2018 online. Ernst Löschner wurde mit dem Walther Kastner-Preis (1983), dem Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich (2002) und dem Rot-weiß-roten PaN Ehrenzeichen (2009) ausgezeichnet.
Mein Testimonial für Baum 49
Da ich der Initiator des Hains der Flucht bin wollte ich mich nicht selber für eine Ehrung vorschlagen. Meine Vorstandskollegen meinten jedoch, ich darf beim APC-Baum nicht fehlen, und so nütze ich diese Gelegenheit, meine Beweggründe auszuführen, die mich zur Gründung veranlassten und warum ich sehr glücklich bin, dass es den Hain nun gibt. Der Hain war eine Schwergeburt, da viele Menschen und Institutionen überzeugt werden und wir zahllose ökologischen Auflagen erfüllen mussten. Umso mehr habe ich Grund, meinen Dank an den NPHT und an den Mentlbauern und all die vielen Helfer, allen voran Judith Forthuber, zu danken, dass eine Vision Wirklichkeit wurde. Der Hain wurde zum wichtigsten und schönsten KULTURPROJEKT von APC! Besonders wichtig sind mir persönlich jene 19 Bäume, die für unsere jüdischen Mitmenschen gesetzt wurden, denn für diese hatte das Lager Givat Avoda in Saalfelden und die Flucht über den Krimmler Tauern existentielle Bedeutung. Wir haben uns bemüht, so viele Zeitzeugen wie möglich - selbst nach 60 und 70 Jahren - ausfindig zu machen und sie und ihre Nachkommen und andere Bricha Flüchtlinge und deren Nachkommen, die bei den APC- Veranstaltungen in Israel teilgenommen haben, zu ehren....und mit ihrem VOLLEN Namen, der ihnen im KZ genommen und durch eine Nummer ersetzt wurde. Der Hain ist links und rechts des Wegen gepflanzt, den sie 1947 gegangen sind, und wir, die wir heute dort „durch“ gehen, werden daran erinnert, was diese Menschen „durch“machen mussten. Möge der Hain der Flucht daher als Symbol der Empathie mit allen Menschen verstanden werden, die ihre Heimat verlassen MUSSTEN, und auch als kleines aber sichtbares Symbol der Hoffnung, dass bei gutem Willen auf beiden Seiten in 10 Jahren auch endlich Friede zwischen Palästinensern und Israelis entstehen möge.
Briefe an Ernst Löschner
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