Geehrte Personen

Bruno Kreisky

Bruno Kreisky (* 22. Jänner 1911 in Wien; † 29. Juli 1990 ebenfalls in Wien) war ein überzeugter Sozialdemokrat und von 1970 bis 1983 Bundeskanzler der Republik Österreich. Als Bundeskanzler prägte Kreisky Österreich v.a. in den 1970er Jahren durch tiefgreifende Reformen. Vieles, was heute für einen modernen Staat selbstverständlich ist, verdankt Österreich Bruno Kreisky. Die Sozialdemokraten Willy Brandt in Deutschland und Olof Palme in Schweden waren teilweise gleichzeitig mit Kreisky Regierungschefs. Kreisky arbeitete mit beiden in der Sozialistischen Internationale eng zusammen. Bruno Kreisky engagierte sich schon früh für die Sozialdemokratische - bzw. Sozialistische - Partei und wurde 1936 im „Sozialistenprozess“ zu einem Jahr Kerker verurteilt. Kurz nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 emigrierte er nach Schweden. Nach seiner Rückkehr nach Österreich war Kreisky u.a. als Staatssekretär und Außenminister tätig. 1967 übernahm er den Parteivorsitz der SPÖ. Bei der Wahl am 1. März 1970 erhielt die SPÖ 48,5 % der abgegebenen Stimmen. Als Bundeskanzler regierte Kreisky zunächst mit einer von den Freiheitlichen tolerierten Minderheitsregierung; 1971, 1975 und 1979 erreichte er mit der SPÖ jeweils die absolute Mehrheit. V.a. die Außenpolitik Kreiskys fand internationale Beachtung. So war der in eine jüdische Familie hineingeborene Kreisky der erste westliche Politiker, der die PLO, die damals als Terrororganisation galt, auf der politischen Bühne salonfähig machte. Die Friedensbemühungen Kreiskys im Nahost-Prozess trugen wesentlich dazu bei, die internationale Rolle Österreichs zu stärken.