Geehrte Personen

Elfriede Jelinek

Elfriede Jelinek, 1946 geboren, wuchs in Wien auf. Für ihr literarisches Werk, das Romane ebenso umfasst wie Theaterstücke, Lyrik, Essays, Übersetzungen, Hörspiele, Drehbücher und Opernlibretti, erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Georg-Büchner-Preis, den Franz-Kafka-Literaturpreis sowie viermal den Mülheimer Dramatikerpreis. 2004 wurde ihr der Nobelpreis für Literatur verliehen. Jelinek setzt sich in ihren Werken sehr kritisch mit der österreichischen NS-Vergangenheit und deren Nachwirkung in der Gegenwart auseinander. Das hat ihr in Österreich den Ruf einer Nestbeschmutzerin eingebracht; vor allem die Boulevardzeitungen haben ihre Probleme mit Elfriede Jelinek. In ihren Texten steckt sehr viel an eigener Erfahrung, zumindest als Inspiration. Elfriede Jelinek wurde etwa von ihrer Mutter als musikalisches „Wunderkind“ aufgebaut und erhielt bereits in der Volksschule Klavier-, Gitarren-, Flöten-, Geigen- und Bratschenunterricht. Im Alter von 13 Jahren wurde sie ins Konservatorium der Stadt Wien aufgenommen und studierte dort Orgel, Klavier, Blockflöte und Komposition. Ihr Bezug zur Musik wird in ihrem berühmten Roman „Die Klavierspielerin“ sichtbar. Jelinek zeigt nicht nur in ihren Werken immer wieder politisches Engagement: Am 10. Dezember 2013, dem Tag der Menschenrechte, war sie eine der fünf Literaturnobelpreisträger von 560 Schriftstellern, die im Rahmen der Kampagne „Stop Watching Us“ gegen die systematische Überwachung im Internet durch Geheimdienste protestierten. Als Donald Trump zum Präsidenten der USA gewählt wurde, begann Elfriede Jelinek, ihr Theaterstück „Am Königsweg“ zu schreiben. Der Bayerische Rundfunk produzierte die Hörspielfassung; die Uraufführung im Theater war im Oktober 2017 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.