Franz Vranitzky
Franz Vranitzky (* 4. Oktober 1937 in Wien) ist ein ehemaliger Politiker. In seiner aktiven Zeit war er österreichischer Bundeskanzler (1986 - 1997) und Bundesparteivorsitzender der SPÖ. Vranitzky wuchs als Sohn eines Eisengießers im Arbeitermilieu auf. Die Familie wohnte im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals. Er studierte an der Hochschule für Welthandel in Wien Betriebswirtschaft und finanzierte sein Studium u.a. als Nachhilfelehrer und Hilfsarbeiter. Beruflich schaffte es Vranitzky in wenigen Jahren über die Nationalbank bis zum Berater des damaligen Finanzministers Hannes Androsch. Ab 1976 war Vranitzky in leitenden Funktionen in verschiedenen österreichischen Banken beschäftigt – darunter Generaldirektor der CA-BV und stellvertretender Generaldirektor der Österreichischen Länderbank. Ab 1984 war er Finanzminister im Kabinett von Fred Sinowatz. Nachdem Sinowatz nach der Wahl von Kurt Waldheim zum Bundespräsidenten zurückgetreten war, wurde Vranitzky 1986 Bundeskanzler. In Vranitzkys Amtszeit fällt das Ende des „Eisernen Vorhangs“ und der Beitritt Österreichs zur EU 1995. Aufgaben waren also die Intensivierung der Kontakte mit den osteuropäischen Staaten sowie die Vorbereitung und Durchführung des Beitritts Österreichs zur Europäischen Union, wobei er eng mit dem damaligen Außenminister Alois Mock (ÖVP) zusammenarbeitete. Er war der erste österreichische Bundeskanzler, der sich zur Mitschuld Österreichs am NS-Terror und am Zweiten Weltkrieg bekannte – und zwar sowohl im österreichischen Parlament als auch in der israelischen Knesset.
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