Ute Bock

Ute Bock (*27. Juni 1942 in Linz, +19. Jänner 2018 in Wien) ist als Flüchtlingshelferin und Menschenrechtsaktivistin bekannt geworden. Die Erzieherin gründete nach ihrer Pensionierung im Mai 2002 den „Ute Bock Verein – Wohn- und Integrationsprojekt“, den sie ehrenamtlich leitete. Ute Bock kümmerte sich um Wohnung, Bekleidung, Kurse und die Vermittlung von juristischer und medizinischer Hilfe für Flüchtlinge und Asylwerbende. Ute Bock war ab 1962 für die Gemeinde Wien tätig, zuletzt als „Heimmutter“ des Gesellenheims in der Zohmanngasse im 10. Wiener Bezirk. Anfang der 1990er Jahre schickte das Jugendamt vermehrt ausländische Jugendliche, anfangs Flüchtlinge der Jugoslawienkriege, später auch Menschen aus Afrika. Oft waren das Jugendliche, die keine staatliche Unterstützung während ihres Asylverfahrens mehr erhielten. Bock bemühte sich darum, ihnen Deutschkurse, Gelegenheitsjobs und Schlafplätze auch außerhalb des überfüllten Heimes zu vermitteln. Mit den Jahren wurde ihr Engagement für Asylwerbende immer stärker. Mit Hilfe eines wachsenden Netzwerks an ehrenamtlichen Helfenden organisierte Bock Wohnungen, die sie mit Spenden und aus eigener Tasche finanzierte. In ihrem Wohnprojekt stellte sie bald rund 100 Wohnungen für über 300 Menschen aus mehr als 20 Ländern bereit. Der Unternehmer Hans-Peter Haselsteiner unterstützte den Verein 2008 finanziell, als dieser kurz vor der Pleite stand. Er kaufte über seine Privatstiftung Concordia 2011 das Gebäude des ehemaligen Gesellenheimes in der Zohmanngasse und finanzierte den Umbau. 2012 bezog der Verein das Haus mit Wohnraum für rund 70 Flüchtlinge. Auch Ute Bock selbst lebte dort in einer kleinen Wohnung. Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb Bock am 19. Jänner 2018.

 
 

Mein Testimonial für Fluchtstein 2

"Vielen, vielen Dank für die Auszeichnung. Ich fühle mich sehr geehrt. Ich hatte immer gehofft, dass ich einmal überflüssig werde. Aber leider haben viele Menschen hier in Österreich noch nicht verstanden , dass Flüchtlinge in erster Linie Menschen sind, Menschen, die vor Hunger und Mord fliehen. Sie brauchen unsere Hilfe. Da kann man nicht einfach wegschauen und sagen, die sollen zurück von wo sie her sind. So funktioniert das nicht. Gott sei Dank gibt es auch viele gute Menschen, die auch so denken und meine Arbeit unterstützen. Seit ein paar Wochen haben wir viele neue Freiwillige, die mit unseren Flüchtlingskindern lernen, damit sie in der Schule mitkommen. Es sind brave und fleißige Kinder, die ihre Hausaufgaben bei uns machen und Lesen üben. Ich freue mich sehr, dass heute im Krimmler Achental Menschen sind, die bereit sind, Menschen in Not zu helfen, egal, welche Hautfarbe ein Mensch hat oder woher er herkommt."

 
 

Briefe an Ute Bock

Ute Bock

Die lange Liste an Preisen, die Ute Bock in den letzten siebzehn Jahren für ihr außerordentliches Engagement für eine menschliche Flüchtlingspolitik und eine respektable Willkommenskultur auszeichnen, vermittelt nicht annähernd, welche Leistung die ehemalige... weiterlesen

Ernst Löschner

 
 

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