Rudolf Gelbard
Rudolf Gelbard wurde 1930 in Wien als Kind jüdischer Eltern geboren und wuchs in der Wiener Leopoldstadt auf. Die Judenverfolgungen am 9. November 1938 im Zuge des Novemberpogroms erlebte er bewusst mit. 1942 wurde er mit seinen Eltern in das KZ Theresienstadt deportiert. 19 Mitglieder seiner Familie wurden ermordet, er selbst überlebte als eines der wenigen Kinder die Internierung in Theresienstadt. Nach seiner Befreiung 1945 trat Rudolf Gelbard stets entschieden gegen antisemitische und neonazistische Aktivitäten ein: Mit Gleichgesinnten protestierte er 1946 gegen antisemitische Ausschreitungen an der Universität Wien. Als 1948 ehemalige Ariseure den Verein „Schutzverband der Rückstellungsbetroffenen“ gründen wollten, verhinderte Gelbard mit hunderten anderen Antifaschisten die Gründungsversammlung. Als Mitglied der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer setzte sich Rudolf Gelbard für die Aufklärung über die NS-Verbrechen ein. Neben seiner Tätigkeit als Vortragender in Schulen, auf Symposien und in Lehrveranstaltungen war er auch als Kulturreferent der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien tätig. Für seine Verdienste und seine aufklärerische Vortragstätigkeit wurde er von der Republik Österreich mit dem Berufstitel Professor und weiteren Auszeichnungen, darunter die Joseph-Samuel-Bloch-Medaille, geehrt. Seit 2008 wird vom Republikanischen Club - Neues Österreich der „Rudolf Gelbard Preis für Aufklärung gegen Faschismus und Antisemitismus“ vergeben. Gelbard selbst war der erste Preisträger dieser Auszeichnung. Rudolf Gelbard verstarb im Oktober 2018.
Mein Testimonial für Fluchtstein 2
„Überleben ist ein Privileg, das verpflichtet. Ich habe mich immer wieder gefragt, was ich für die tun kann, die nicht überlebt haben. Die Antwort, die ich für mich gefunden habe (und die keineswegs die Antwort jedes Überlebenden sein muss), lautet: Ich will ihr Sprachrohr sein, ich will die Erinnerung an sie wach halten, damit die Toten in dieser Erinnerung weiterleben können. Aber wir, die Überlebenden, sind nicht nur den Toten verpflichtet, sondern auch den kommenden Generationen: Wir müssen unsere Erfahrungen an sie weitergeben, damit sie daraus lernen können. Information ist Abwehr. Überlebende müssen wie Seismographen sein, sie müssen die Gefahr – früher als andere – wittern, in ihren Konturen erkennen und aufzeigen. Sie haben nicht das Recht, sich ein zweites Mal zu irren und für harmlos zu halten, was in einer Katastrophe münden kann.“ Aus: Recht, nicht Rache. (Simon Wiesenthal)
Briefe an Rudolf Gelbard
Rudolf Gelbard
Rudolf Gelbard überlebte Theresienstadt als eines der wenigen Kinder und ist bis in die heutigen Tage ein unermüdlicher Zeitzeuge und Mahner gegen Faschismus und Antisemitismus! Übrigens war Rudolf Gelbard auch an Aktionen der Bricha beteiligt und hat... weiterlesen
Erich Wolf
Rudolf Gelbard
Ich möchte mich bei Euch sehr herzlich bedanken, dass Ihr für Rudolf Gelbard einen sehr würdigen Platz im Hain der Flucht gefunden habt. http://rudolf-gelbard.zurerinnerung.at
Erich Wolf
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