Baum 4

Bella (Bilha) & Moshe Talit

Bilha wurde 1927 in Litauen geboren. 1941 - als die Deutschen in Litauen einrückten - musste sie ins Ghetto von Kaunas übersiedeln, das später in ein Konzentrationslager umgewandelt wurde. Nach ihrer Befreiung aus dem KZ Stutthof kehrte sie nach Kaunas zurück. Mit den Überlebenden ihrer Familie brach sie über Österreich nach Palästina auf. Im Lager Givat Avoda (Saalfelden) engagierte sie sich in der jüdischen Fluchthilfeorganisation Bricha und unterrichtete Hebräisch. Moshe Talit lernte sie in Givat Avoda kennen. Im April 1948 heirateten sie - im Speisesaal – und reisten getrennt weiter über Marseille nach Israel, wo Bilha in die Armee eintrat. Nach der Geburt ihrer Kinder Uzi, Benjamin und Gal arbeitete sie bis zu ihrer Pensionierung für die israelische Krankenkasse. Mosche Talit stammt aus Tel Aviv und unterrichtete als Volontär der Jewish Agency for Palestine in Givat Avoda, wie seine spätere Frau Bilha, Hebräisch. Nach ihren Flitterwochen in Krimml und der Unabhängigkeitserklärung Israels hoffte er auf die Genehmigung der Heimreise. Diese wurde ihm verweigert und er musste wie eine Displaced Person über die Grenzen flüchten, um an Bord eines Schiffes nach Israel zu gelangen. Moshe trat nach seiner Ankunft in der neuen Heimat in die Marine ein, bevor er wieder dem Lehrerberuf nachging (bis 1984). Seinen Ruhestand genießt Moshe in seinem Garten in Tel Aviv, wo er biologisches Obst und Gemüse anbaut.

 
 

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